Kyoto – die Stadt der vielen Tempel und Schreine (der Unterschied ist hier nachzulesen). Zudem bisher die Stadt mit dem verhältnismässig grössten Touristenanteil.
Von Kanazawa sind wir heil in Kyoto angekommen. Der Thunderbird hat uns sicher in die alte Kaiserstadt gefahren. Der Taifun ist anscheinend mehr oder weniger an Kanazawa vorbeigezogen. Wir sind trotzdem am Abend im Hotel geblieben und kamen (respektive nur ich) dadurch in den Genuss eines Sake Tastings. Ein Ami produziert den Sake anscheinend in der Nähe von Kanazawa. Ich bleibe dabei, Sake wird nicht mein Lieblingsgetränk werden.
In Kyoto konnten wir unser Gästehaus im Zentrum von Kyoto beziehen. Eine sehr gute Unterkunft mit einem netten und hilfsbereiten Rezeptionisten (oder möglicherweise auch Inhaber, da hält man sich in Japan jeweils bedeckt). Falls jemand nach Kyoto geht und kein Hotel will, der sollte unbedingt in Betracht ziehen hier zu übernachten: http://hibiki88.com/
Nach unserer Ankunft in Kyoto haben wir uns gleich ins Getümmel gestürzt und sind auf eine Geisha-Tour durch Kyoto gegangen. Gefühlt waren etwa 300 andere Touristen auch mit dabei. Glücklicherweise haben sie 3 Gruppen gemacht und so wurde unsere Gruppe auf etwa 30 reduziert (ich war noch nie wirklich stark im Rechnen). Geikos (so werden sie in Kyoto genannt) sind edle Unterhaltungsdamen, welche nur einem sehr elitären Kreis von Salary Man (Geschäfts-Leute) zugänglich sind. Die Geikos haben dabei aber nichts mit Prostitution zu tun. Die Lernenden nennen sich Maikos und diese sieht man manchmal in den Gassen, wenn sie von Lokal zu Lokal huschen um ihre Künste (Gesang, Instrument, Tee servieren, Gespräche führen) zu präsentieren.
Weil wir gerade in Schuss waren, haben wir am nächsten Tag gleich nochmals eine Tour gemacht. Eine sogenannte Free Walking Tour (kennt man auch aus anderen Städten). Die Qualität war einigermassen in Ordnung, jedoch war die Tour vom Vorabend deutlich besser.
Eine Folklore Veranstaltung haben wir auch besucht. Wahrscheinlich war das für uns etwas das gleiche, wie wenn Japaner in den Stadtkeller in Luzern gehen. Für uns war es spannend mal zu sehen, was es da so alles gibt. Präsentiert wurden Tee-Zeremonie, Blumengestecke arrangieren, Instrumente spielen, Tanz vorführen, Komödie, Puppentheater. Der Höhepunkt war aber sicher die Vorführung der Maiko, welche mit graziler Eleganz zwei Tänze vorführte.
Wir haben folgende Tempel/Schreine besucht: Yasaka-jinja, Kiyomizu-dera, Fushimi Inari-Taisha (Titelbild), Kinkaku-jii (Goldener Tempel). Ich habe leider absolut keine Ahnung mehr, welchen Göttern da gehuldigt wird, jedenfalls konnte man fast überall Tausende von Glückbringern kaufen und die Japaner machen jeweils auch rege Gebrauch davon. Man darf sicher auch sagen, dass die Tempel oder Schreine alle sehr schön sind, jedoch auch touristisch äusserst stark frequentiert.
Was haben wir sonst noch gemacht? Wir waren im Manga Museum mit einer äusserst lustigen Show einer Japanerin rund um Sprachwitz und den Golden Bat. Wir haben nur etwa 10% verstanden und man konnte immer was gewinnen. Das Manga Museum ist toll für Manga Liebhaber. Wir waren am Nishiki Markt und haben geschlemmt. Und gestern waren wir noch in Omihachiman. Ein kleine Stadt etwa 30 Kilometer nördlich von Kyoto. Sehr ruhig, wenig touristisch, äusserst erholsam und nette Leute. Für uns eine tolle Abwechslung zum lebhaften Kyoto.
Kommen wir zum Schluss zum Wichtigsten für uns und für die Japaner. Lecker Essen (Oishii!)! Am ersten Abend hatten wir Teriyaki (Poulet-Spiessli) in der Touristenmeile. Am zweiten Abend gab es Teppanyaki (Grilliertes) und weil wir uns auf japanisch nicht auf den Fisch einigen konnten oder die Verständigung etwas schwierig war, wurde uns das tiefgefrorene Sortiment am Tisch präsentiert und wir als Fischkenner konnten stillsicher den richtigen Fisch auswählen, oder so.. Am dritten Abend hatten wir Tofu in 9 Gängen, am vierten Abend gab es Sushi für 30 Franken vom Band und gestern gab es noch Curry. Beim Curry gilt die alte Weisheit, dass man ein Restaurant nicht nach seinem äusseren Anschein beurteilen sollte. Innen war es sehr cool eingerichtet. Zum Abschluss waren wir gestern dann noch in einer coolen Bar (Café Indépendants).
Heute geht es nun weiter in die drittgrösste Stadt von Japan. Osaka ist vor allem für ihr Essen (ist uns gar nicht recht.. 😉 ) bekannt. Die Zugfahrt dahin dauert nur etwa 30 Minuten.